Meteoriten

Meteoriten sind natürliche feste Körper, die aus dem Weltraum in die Atmosphäre der Erde oder in das Schwerefeld eines anderen Himmelskörpers (Planet oder Mond) eindringen. Meist verglühen sie, aber manchmal erreichen sie auch die Oberfläche und schlagen dort ein, wobei Meteoritenkrater entstehen können.
Auf der Erde sind mehr als 120 solcher Einschlagkrater bekannt. Meteorite stammen aus dem Sonnensystem und sind vermutlich Reste von Asteroiden (Planetoiden oder Kleinplaneten). Auf der Erde gefundene Meteoriten werden nach ihrer chemischen Zusammensetzung unterteilt.
- Eisenmeteorite bestehen aus Eisen und 4 bis 40 Prozent Nickel sowie kleineren Anteilen Cobalt und Kupfer.
- Steinmeteorite bestehen vor allem aus Silikaten.
- Stein-Eisen-Meteorite sind Mischformen.
Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass einige in der Antarktis gefundene Steinmeteoriten vom Mond und vom Mars stammen. Von dort wurden sie vermutlich durch die Explosionen bei Einschlägen von Asteroiden weggeschleudert. Meteoriten haben normalerweise eine geschmolzene Kruste.
Der größte je gefundene Meteorit mit etwa 55Tonnen liegt bei Hoba West in der Nähe von Grootfontein in Namibia, der zweitgrößte mit 31 Tonnen ist der Ahnighito in der Nähe von Cape York in Grönland.
Das Becken des Nördlinger Rieses ist eines der größten Meteoritenkratern der Erde. Der rund 15 Millionen Jahre alte Krater hat einen Durchmesser von etwa 25 Kilometern. Lange Zeit war umstritten, ob er wirklich durch einen Meteoriteneinschlag entstanden ist. Erst die Entdeckung von Coesit und Stishovit, Hochdruckmodifikationen von Quarz, die nur bei Meteoriteneinschlägen entstehen können, brachte den Beweis. Coesit wurde auch bei anderen Kratern nachgewiesen.
Anfang 1999 entdeckten Geologen in der Barentssee, nahe der norwegischen Küste, einen Meteoritenkrater mit einem Durchmesser von 40 Kilometern (Mjolnir). Bei der Probenanalyse stellten die Forscher charakteristische Schockdeformationen fest, die nur bei Einwirkung so extrem hoher Drücke entstehen, wie sie bei Meteoriteneinschlägen auftreten (bis über 35.000 bar). Man konnte auch Spuren von Iridium nachweisen, was ebenfalls auf einen nicht irdischen Ursprung hindeutet.
Der Manicouagan-Krater in der kanadischen Provinz Quebec entstand durch einen Meteoriteneinschlag vor rund 210 Millionen Jahren. Er misst in seiner größten Ausdehnung einen Durchmesser von rund 70 Kilometern.